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Kunststoff-Schweiz - News-Corner
 
12.04.2022
 
  
Sitek AG: Aus Sitek wird Integra Sitek – und zum 25-Jahr-Jubiläum gibt's schon wieder einen Neubau
    
Es ist beinahe schwindelerregend. In der Industriezone zwischen Neckarsulm- und Niklaus-Wengi-Strasse in Grenchen schiessen in den letzten Monaten die Industriehallen wie Pilze aus dem Boden. Ein Grossprojektist der Erweiterungsneubau der Firma Sitek.

CEO Urs Rutz ist gespannt, aber glücklich. Der vor weniger als einem Jahr gestartete Neubau ist praktisch fertiggestellt. Die Bauarbeiten sind damit mehr oder weniger planmässig vorangekommen. Probleme gabs zwar mit derVerfügbarkeit von Konstruktionselementen der Gebäudehülle – die Corona Logistikengpässe lassen grüssen – und mit dem vielen Regen im vergangenen Sommer, der die Baugrube unter Wasser gesetzt und zum Einsturz derBöschung geführt hat. Das Fundament wurde danach unterspült.

Eine ganze Firma ziehthier ein
Doch davon ist heute nichts mehr zu sehen.Die neue Fabrikhalle neben dem bestehenden, erst 2018 eröffneten Neubau soll in den nächsten Tagen bezogen werden. Auslöser ist nebst den Wachstumsplänen der Umzug der 2019 integrierten Marcel Bützer AG in Münchenbuchsee, die komplett nach Grenchen transferiert wird. 22 Mitarbeitende und der bestehende Maschinenpark für Kunststoffspritzgussteile werden in der zweiten Aprilhälfte nach Grenchen gezügelt. Eine spezialisierte Logistikfirma kommt dafür zum Einsatz.

Da die Produktion auf Hochtouren weiterlaufen soll – der Auftragsbestand liegt laut Rutz 40 Prozent über Vorjahr –, soll dabei keine Maschine länger als zwei Tage stillstehen. Eine gewaltige logistische Herausforderung, welcher der Chef aber mit Zuversicht entgegenblickt: «Während andere sich in der Coronazeit verunsichern liessen, haben wir eine Vorwärtsstrategie eingeschlagen, die sich jetzt auszahlt.»

Gebäude von 2018 wird schon wieder umgebaut
Auch der bestehende junge Betrieb wird durch die Zügelaktion schon wieder umgekrempelt. Die Spritzgussabteilung zieht bereits vorher in den Neubau um und wird dort zusammen mit den neu erworbenen Produktionskapazitäten zur schlagkräftigen Einheit. 22 Spritzgussmaschinen sollen in der Halle zu stehen kommen, maximal 30 wären möglich.

«Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn in einem erst kürzlich bezogenen Neubau schon wieder Wanddurchbrüche gemacht werden», erklärt Urs Rutz bei einem Rundgang. Doch die sind für den Umzug des Maschinenparks und den Materialfluss in der neu organisierten Fabrik notwendig. Dort,wo bis vor kurzem das Büro von Rutz war, ist jetzt der Pausenraum. Er selber ist in den aufgestockten Bereich des «Altbaus» umgezogen, der im Februar fertiggestellt wurde. Die neuen Büros im Obergeschoss wurden von Verkauf und Engineering bezogen.

Ein reiner Zulieferbetrieb
Dass diese Abteilungen so nah beieinander liegen, kommt nicht von ungefähr: Sitek ist ein reiner Zulieferbetriebohne eigene Produkte geworden.Die Produktion der Wasserzähler, welche der ursprünglich in Bettlach domiziliertenFirma zu einer gewissen Bekanntheit verholfen hatten, wurde mittlerweile ins Ausland verlagert.

«Als Zulieferer arbeiten wir sehr engmit unseren Auftraggebern zusammen und entwickeln die Produkte gemäss deren Spezifikationen», erläutert Rutz. Kernkompetenz ist einerseits die Décolletage von gedrehten und veredelten Metallteilen bis 42 Millimeter Durchmesser und anderseits der Kunststoffspritzguss; dann auch kombinierte (hybride) Produkte aus beiden Materialien sowie deren Montage und Verpackung.

Wachstumslokomotiven Medtech und Pharma
Die Produkte kommen zunehmend in der Medtech- und Pharma-Branche zum Einsatz, die schon 40 Prozent des Umsatzes ausmacht und damit die Wachstumslokomotive für Sitek darstellt.

Der Vorteil der Spritzgusstechnik ist nebst der Gewichtsersparnis auch, dass bei der Produktion kaum Abfälle anfallen. Die Angussreste der Spritzteile werden zerkleinert und in den Kreislauf des Rohmaterials zurückgeführt.

Überhaupt ist die Logistik des thermoplastischen Kunststoffs innerhalb der neuen Fabrik bemerkenswert. Das angelieferte Rohmaterial aus Granulat wird im Keller nochmals getrocknet und in das Röhrensystem eingespeist. Eine Verteilstation leitet das richtige Material in die Röhre zur richtigen Maschine. Das Ganze funktioniert mit Luft.

Die Produktion wird zunehmend automatisiert. Roboter entnehmen die fertigen Teile, trennen sie vom Anguss und führen die Rahmen (Abfälle) dem Schredder für die Rezyklierung im Haus zu.

Trotz Automatisierung konnten im vergangenen Jahr drei zusätzliche Stellen geschaffen werden. Heute seien für die Einrichtung der komplexen Produktion vermehrt Fachleute und Ingenieure gefragt, erläutert Rutz. 58 Personen arbeiten für Sitek, die ab 1. April nicht mehr Sitek AG System und Instrumententechnik heisst, sondern einfach Integra Sitek AG. Damit will man einerseits die Zugehörigkeit zur Industrieholding Integra demonstrieren (die mit Bahnsicherungsanlagen unter diesem Namen einst Bekanntheit erlangte), anderseits der Integration der Marcel Bützer AG Rechnung tragen.

Insgesamt wird durch den Neubau in Grenchen die Produktionsfläche auf 4800 Quadratmeter verdoppelt. Das geplante Wachstum werde so möglich.

Kein Jubiläumsfest, dafür einTag der offenenTür
Eine Tiefgarage bietet Platz für 34 Autos für Mitarbeitende und hat Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Eine weitere FV-Anlage auf dem Dach verdoppelt auch die eigene Stromproduktion. 2022 feiert Sitek ihr 25-Jahr-Jubiläum. Eigentliche Jubiläumsfeierlichkeiten seien nicht vorgesehen, meint Urs Rutz. «Dafür wollen wir der Bevölkerung am 27. August unseren Betrieb an einem Tag der offenen Tür zeigen.»

Quelle: Artikel vom 25. März 2022 im Grenchner Tagblatt - https://www.grenchnertagblatt.ch/


https://www.integra-sitek.ch/ https://www.integra-sitek.ch/


Sitek_Neubau

Rundgang im Neubau der Sitek AG Grenchen mit CEO Urs Rutz. Hier sollen schon bald 22 Spritzgussmaschinen stehen, darunter drei neue.