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Kunststoff-Schweiz - News-Corner 07.10.2019 Coca-Cola: Neue Technologie nutzt Meeresplastik* für Coca-Cola Flasche
Coca-Cola hat eine erste Musterflasche vorgestellt, die unter Nutzung von Plastikmüll hergestellt wurde, der von Stränden und aus dem Meer stammt. Diese Innovation beweist, dass eines Tages sogar die Plastikabfälle aus dem Meer wieder für Lebensmittel und Getränke verwertet werden können.
In einer Partnerschaft zwischen Ioniqa Technologies, Indorama Ventures, Mares Circulares (Circular Seas) und The Coca-Cola Company wurden knapp 300 Musterflaschen hergestellt, bei denen 25 Prozent** wiederverwertetes Meeresplastik* eingesetzt wurde. Das Material dafür stammt aus dem Mittelmeer und von Mittelmeerstränden in Spanien und Portugal.
Die Musterflaschen wurden entwickelt, um das Potenzial verbesserter Recycling-Technologien (so genanntes „Enhanced Recycling“***) deutlich zu machen. Diese innovativen Verfahren ermöglichen, gebrauchtes Plastik jeglicher Qualität wieder zurück in hochwertiges Plastik zu verwandeln. Die Musterflasche ist die erste Plastikflasche, bei der Meeresplastik erfolgreich für eine Flasche von Lebensmitteln wiederverwertet wurde.
In dem innovativen Verfahren (Enhanced Recycling***) werden die Bestandteile des Plastiks (Polymere) aufgebrochen und Verunreinigungen im Material entfernt. Danach besteht die Möglichkeit, die Einzelbausteine (Monomere) wieder zusammenzusetzen, so dass das entstehende Material so gut wie neu ist.
Das bedeutet: Minderwertige Kunststoffe, die bisher häufig verbrannt oder auf Deponien gelagert wurden, können somit im Wertstoffkreislauf bleiben und wieder zur Verpackung von Lebensmitteln genutzt werden. Dies erhöht die Menge an wiederverwertbarem Material im Kreislauf. Dadurch wiederum reduziert sich die Menge an benötigtem neuem PET und damit fossilen Materialien zur Herstellung neuer Verpackungen.
Diese neuartige Flasche ist ein Beweis dafür („Proof of Concept“), was mit innovativen Technologien künftig erreicht werden kann. In naher Zukunft wird verbessertes Recycling*** im kommerziellen Maßstab eingeführt werden können. Konkret heißt das: Es können Plastikabfälle aus dem bestehende Recycling-Kreislauf genutzt werden, die bisher nicht wiederverwertbar oder von minderwertiger Qualität waren.
Bruno van Gompel, Technical and Supply Chain Director, Coca-Cola in Westeuropa, sagte: „Die verbesserten Recycling-Technologien*** sind enorm spannend. Das gilt nicht nur für uns, sondern für die gesamte Industrie und unsere Gesellschaft. Sie beschleunigen die Aussicht auf einen geschlossenen Wertstoffkreislauf für Plastik. Deshalb investieren wir in sie."
Tonnis Hooghoudt, CEO von Ioniqa Technologies, erklärte: „Die Auswirkungen des verbesserten Recyclings*** werden auf globaler Ebene spürbar sein. Die Zusammenarbeit mit Coca-Cola und Indorama bei der Herstellung dieser Flasche zeigt, was diese Technologie leisten kann. Die Produktion in unserer neuen Fabrik läuft nun und wir können diese Technik weiter skalieren. Und zwar mit dem konkreten Ziel vor Augen, Einwegplastik und Plastikmüll vollständig zu vermeiden.“
Yash Lohia, Chief Recycling Officer (CRO) de INDORAMAs Recycling Business Group and Vorstandsmitglied von Indorama Ventures, fügt hinzu: „Durch die Kooperation mit neuen Unternehmen im Bereich der verbesserten Recycling-Technologien*** haben wir die Möglichkeit, die Zukunft der Plastikverpackungen neu zu definieren. Wir können damit sicherstellen, dass kein Material verschwendet wird. PET jeglicher Qualität kann damit endlich komplett wiederverwertet werden."
Coca-Cola hat sich klare Ziele für eine Welt ohne Abfall gesetzt. Dazu gehört, dass das Unternehmen bis 2030 für jede verkaufte Flasche oder Dose wieder eine Verpackung einsammelt. Weitere Informationen zu den übergeordneten Zielen und Maßnahmen der Coca-Cola Company im Bereich Verpackungsabfälle finden Sie unter: https://www.coca-cola-deutschland.de/stories/unser-ziel-eine-welt-ohne-muell
Die Musterflasche ist das Ergebnis mehrerer Partnerschaften: - Küsten- und Meeresreinigungen: Das in den Flaschen genutzte Meeresplastik wurde von Freiwilligen bei 84 Strandreinigungen in Spanien und Portugal sowie von Fischern, die Plastik in 12 Häfen im Mittelmeer im Rahmen des Projekts „Mares Circulares“ oder "Circular Seas" gesammelt haben. Mares Circulares ist eine Zusammenarbeit zwischen Coca-Cola in Spanien und Portugal, dem spanischen Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei, Ernährung und Umwelt und drei führenden gemeinnützigen Organisationen (Chelonia Association, Ecomar Foundation und Vertidos Cero Association). Das gemeinsame Ziel ist die Reinigung von Stränden und Meeresböden in Spanien und Portugal durch die Sammlung und das Wiederverwertung von Meeresabfällen. Das Projekt zielt auch darauf ab, das Bewusstsein für eine verantwortungsbewusste Abfallentsorgung zu schärfen, um zu verhindern, dass Abfälle in Naturräume gelangen. Des Weiteren unterstützt das Projekt wissenschaftliche Studien und ein Start-up zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Über 170 öffentliche und private Organisationen wie lokale Gemeinden, NGOs, Universitäten sowie Umwelt- und Gemeindeverbände tragen dazu bei.
- Technologische Innovation: Im Januar 2019 investierte Coca-Cola in den Niederlanden in Ioniqa Technologies, um deren neue Recyclingtechnologie zu erweitern. Die durch Mares Circulares gesammelte Meeresabfälle wurde von Ioniqa Technologies nach dem Depolymerisationsverfahren wieder in die Bausteine zurückgeführt, die die Herstellung von lebensmitteltauglichem PET ermöglichen.
- Industrielle Zusammenarbeit: Indorama Ventures, einer der Coca-Cola Lieferanten von PET-Kunststoff- und Verpackungslösungen, hat dieses Material anschließend in PET umgewandelt, das für die Herstellung der ersten Coca-Cola Flasche - und der weltweit ersten Getränkeflasche - aus Meeresplastik* benötigt wird. Mehr über die Herstellung der Musterflaschen unter https://www.coca-cola.eu/news/marine-bottle
* Die Plastikflaschen wurden von Freiwilligen bei 84 Strand-Reinigungen in Spanien und Portugal sowie durch Fischer an Sammelstellen in 12 Häfen im Mittelmeerraum zusammengetragen (Gewässer- und Uferplastik). Weitere Informationen zum Projekt s.u. ** Der Anteil von recyceltem Meeresplastik kann nach der Herstellung zwischen 20 und 25 Prozent betragen. *** Chemisches Recycling