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Kunststoff-Schweiz - News-Corner
 
15.01.2019
 
  
Borealis: Nestlé schließt sich Projekt STOP als neuer strategischer Partner an, um die Vermüllung der Meere zu bekämpfen
    
Borealis und SYSTEMIQ freuen sich gemeinsam mit ihren Partnern, der norwegischen Regierung, NOVA Chemicals, Borouge und Veolia, Nestlé als neuen strategischen Partner von Projekt STOP ("Stop Ocean Plastics") begrüßen zu dürfen. Projekt STOP ist eine wegweisende Initiative zur Vermeidung von Meeresmüll in Südostasien. Nestlé ist das erste und weltweit größte Unternehmen für Lebensmittel und Getränke, das sich der Initiative anschließt.

Kunststoffe leisten seit jeher einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Weiterentwicklung der menschlichen Gesellschaft: Sie schützen Lebensmittel und verlängern ihre Haltbarkeit, verringern die Vergeudung von Lebensmitteln und tragen zur drastischen Reduktion von Kohlendioxidemissionen während des Güter- und Personentransports bei. Als führendes Unternehmen seiner Branche hat sich Borealis dazu verpflichtet, die Kunststoffkreislaufwirtschaft zu fördern, um sicherzustellen, dass Kunststoffe weiterhin zum Wohle der Gesellschaft und der Umwelt eingesetzt werden und dabei keine Kunststoffprodukte in die Umwelt gelangen.

"Es ist äußerst beunruhigend, dass das Fehlen nachhaltiger Abfallsmanagementsysteme und -praktiken zur Eskalation des Problems der Vermüllung der Meere beigetragen hat", erklärt Borealis Vorstandsvorsitzender Alfred Stern. "Wir sind hocherfreut, Nestle als neuen strategischen Partner des STOP-Projekts begrüßen zu dürfen, und freuen uns auf neue Partner und Allianzen auf unserer Reise zum weiteren Ausbau dieser Initiative."

"Kunststoffabfälle stellen eine wachsende Bedrohung für Meeresökosysteme und die Gesellschaft dar, sie sind ein Symptom eines linaren – anstatt eines kreislaufbasierten – Verbrauchsmodells. STOP wurde entwickelt, um dies zu ändern und zu beweisen, dass Altplastik (Verpackungen) gesammelt und in wertvolle Ressourcen verwandelt werden können, während zugleich die Lebensgrundlage zahlreicher Menschen sichergestellt wird", erklärt Martin R. Stuchtey, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von SYSTEMIQ.

"Wir freuen uns sehr, als erstes Lebensmittel-und Getränkeunternehmen am Projekt STOP teilzunehmen. Dies ist ein wichtiger Pilot für uns, der Teil unserer Vision einer abfallfreien Zukunft ist. Projekt STOP steht mit unserem Engagement in Einklang, bis 2025 100% unserer Verpackungen recycelbar oder wiederverwendbar zu machen ", sagt Magdi Batato, Global Head of Operations, Nestlé. "In den kommenden Monaten werden wir die Erkenntnisse aus diesem Projekt mitnehmen und auch auf andere Länder und Märkte anwenden, in denen wir uns für "plastic neutrality" einsetzen."

Das Projekt STOP
Das Projekt STOP wurde im Jahr 2017 von Borealis, einem führenden Anbieter innovativer Lösungen in den Bereichen Polyolefine, Basischemikalien und Pflanzennährstoffe, und SYSTEMIQ, einem Beratungs- und Investmentunternehmen, das nach Lösungen gegen Systemversagen sucht, ins Leben gerufen. Das Ziel des Projekts besteht darin, zu verhindern, dass Kunststoffe in die Umwelt gelangen, indem Partnerschaften mit Stadtregierungen eingegangen werden, um effektive Kreislaufsysteme zu entwickeln.

Nach aktuellen Schätzungen treiben rund 150 Millionen metrische Tonnen Kunststoff in unseren Ozeanen, und weitere 8 Millionen Tonnen Kunststoff gelangen jährlich in die Meere. Geschätzte 80 % des Meeresmülls kommen vom Festland, wobei rund 50 % davon aus nur fünf asiatischen Volkswirtschaften stammen: aus China, Indonesien, den Philippinen, Vietnam und Thailand. Mit dem Wirtschaftswachstum in diesen Ländern ist auch der Kunststoffverbrauch gestiegen, während die Entwicklung effektiver Managementsysteme für Festabfälle hinterherhinkt.

Aktuelle Schätzungen zeigen, dass nur 45-50 % aller Abfälle durch städtische Abfallmanagementsysteme gesammelt werden, während der Rest verbrannt oder in der Umwelt deponiert wird. Dieser Abfallschwund sowie das mangelhafte Abfallmanagement trugen zu einem Rückgang der Produktivität in der Fischerei sowie des Tourismus bei und wirkten sich negativ auf die allgemeine Gesundheit der Bevölkerung aus.

Als Reaktion darauf verkündete die Regierung Indonesiens das ehrgeizige Ziel, Kunststoffe im indonesischen Ozean bis 2025 um 70 % zu senken, und verabschiedete einen Maßnahmenplan gegen die Vermüllung der Meere. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Effizienz der Abfallmangementsysteme in Städten schnellstens vorangetrieben werden, verbunden mit entsprechenden politischen Maßnahmen auf Systemebene, Innovation und der Entwicklung kreislauforientierter Materialien. Das Projekt STOP unterstützt die Umsetzung dieses Vorhabens.

Muncar, ein wichtiger Fischereihafen in Ost-Java, der über kein effektives Abfallmanagementsystem verfügt und mit den Kunststoffabfällen im Hafen, an den Stränden und in den Flüssen überfordert ist, wurde als erster Standort für eine Städtepartnerschaft im Rahmen des STOP-Projekts ausgewählt. Laut einer sozioökonomischen Haushaltserhebung zu den Abfallgewohnheiten der Bevölkerung, die von Sustainable Waste Indonesia (SWI) durchgeführt wurde, werden 90 % der Haushalte in Muncar nicht durch offizielle Müllsammeldienste bedient. Daher entsorgen rund 45 % der Einwohner Muncars ihre Abfälle in die Flüsse, 20 % verbrennen sie und der Rest wird am Festland deponiert oder vergraben. Aufgrund des großen Interesses der Branche, das Projekt STOP zu unterstützen, kann dessen Expansion nun früher als ursprünglich geplant beginnen.

Auf der "Our Ocean Conference 2018" in Bali, Indonesien, verpflichteten sich Borealis und SYSTEMIQ gemeinsam mit ihren Partnern dazu, zumindest zwei weitere Städtepartnerschaften in Indonesien zu initiieren sowie weitere USD 10 bis15 Millionen für technische Unterstützung, gemeinnütziges Engagement, Infrastrukturprojekte und zusätzliche Lösungen zur Verpackungsverwertung aufzubringen.

Das Vorhaben baut auf der erfolgreichen Entwicklung der ersten Städtepartnerschaft des STOP-Projekts in Muncar, Ost-Java, Indonesien, auf. Damit wird verhindert, dass mehr als 10.000 Tonnen Kunststoffe in den nächsten fünf Jahren in die Ozeane gelangen. Darüber hinaus werden neue Arbeitsplätze in der Region geschaffen und reproduzierbare Lösungen und Innovationen für andere Städte geliefert.


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